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Dichtungshandbuch für die Prozessindustrie - Aromastoffe

ANHANG PRODUKTPORTFOLIO BESTÄNDIGKEIT & REINHEIT TECHNISCHE KUNSTSTOFFE ELASTOMERE WERKSTOFFE TECHNISCHE GRUNDLAGEN EINFÜHRUNG Neben den anspruchsvollen Reinigungsprozessen erfordern Aromastoffe in der Lebensmittelindustrie eine sorgfältige Auswahl des richtigen Werkstoffs. Dabei beeinflussen die verschiedenen Aromen die Werkstoffbeständigkeit sehr unterschiedlich. Speziell Pfirsich- und tropische Frucht- aromen sowie Orangenöl können zu Problemen führen. Aromastoffe bestehen aus einer Vielzahl chemisch unter- schiedlicher Inhaltsstoffe. Deshalb ist eine Klassifizierung auf- grund ihres elastomerzerstörenden Potenzials schwierig – deutlich schwieriger noch als bei CIP-Reinigern. Darüber hinaus können sich die für Elastomere gefährlichen Inhalts- stoffe unter Umständen in ihrer Wirkung potenzieren oder aber gegenteilig stark abschwächen. Systematische Erkenntnisse sind hier nur schwer zu erlangen. Traditionell setzt man in diesen Medien FKM ein, da es ex- zellente Beständigkeiten gegenüber aliphatischen und aro- matischen Kohlenwasserstoffen sowie Ölen und Fetten be- sitzt. Auch in ätherischen Ölen und Zitrusaromen ist FKM meist einsetzbar, während EPDM durch große Anteile apolarer Anteile stark quillt. AROMASTOFFE EINLAGERUNGSERGEBNISSE VON EPDM, FKM, FLUOROPRENE® XP, HNBR UND VMQ IN ORANGENÖL EPDM FKM FLUOROPRENE® XP HNBR VMQ 24 STD. 96 STD. 24 STD. 96 STD. 96 STD. 336 STD. 672 STD. 24 STD. 96 STD. 24 STD. 96 STD. 150 100 50 0 –50 –100 Vol. % rel. Dehnung % rel. Zugfestigkeit % Änderungen in % Silikone (VMQ) und Elastomere quellen in Orangenöl deutlich zu stark. Selbst das Quellverhalten von HNBR übersteigt den tolerierbaren Wert. Fluorkautschuke sind dagegen sehr beständig. Da die meisten Aromen elastomerschädigende Aldehyde, Ketone und Carbonsäuren enthalten, gibt es manchmal kaum eine Alternative zu FDA-konformen Perfluorelastome- ren. Eine mögliche Alternative kann Fluoroprene® XP mit sei- ner im Vergleich zu einem FKM deutlich besseren chemi- schen Beständigkeit sein. Wichtig im Sinne zuverlässiger Werkstoffempfehlungen sind in jedem Fall fundierte Beständigkeitsprüfungen. Um eine verlässliche Beurteilung über die Eignung eines Elastomers fällen zu können, sollten hier aber nicht nur die physikalischen Einflüsse anhand der gängigen Prüfungen der Massen- und Volumenveränderung herangezogen wer- den. Ebenfalls relevant sind die nicht weniger riskanten che- mischen Auswirkungen des Mediums auf die mechanischen Materialeigenschaften. Diese lassen sich über vergleichende Messungen der Bruchdehnung, Spannungswert 100 % und Reißfestigkeit erfassen. Selbst in Verdünnungen von bis zu einem Promille können Aromastoffe zu teils fatalen Ver- änderungen der Festigkeit von Elastomeren führen. 57

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