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Dichtungshandbuch für die Prozessindustrie - Extractables

ANHANG PRODUKTPORTFOLIO BESTÄNDIGKEIT & REINHEIT TECHNISCHE KUNSTSTOFFE ELASTOMERE WERKSTOFFE TECHNISCHE GRUNDLAGEN EINFÜHRUNG EXTRACTABLES Für Elastomere in der Pharmaindustrie gelten besonders hohe Reinheitsanforderungen bis hin zum Wunsch nach Offenlegung der Rezepturbestandteile der Mischungen. Dies liefert jedoch nicht die gewünschte Aussage darüber, welche Interaktionen während des Produktionsprozesses auftreten können. Produzenten der Pharmaindustrie überprüfen Materialien auf eine mögliche Interaktion mit dem pharmazeutischen Präparat. Zum Beispiel möchte man wissen, wie sich ein O-Ring zur Abdichtung eines Inhalationsspraykopfs im Kon- takt mit dem Medikament verhält. Außerdem ist der Ein- fluss der Dichtungen auf das Produkt so gering wie möglich zu halten. Neben Untersuchungen bei Umgebungstem- peraturen – was die Vollständigkeit der Verpackung, Lager- bedingungen und Testsubstanzen (Leachables-Studie) anbelangt – sind Prüfungen im Worst-Case-Szenario mit verschärften Bedingungen wie erhöhten Temperaturen und Lösemittelstärken (Extractables-Studie) vorgesehen. Wichtig neben der Quantifizierung ist vor allem die Identi- fizierung der migrierten Substanzen zur späteren toxiko- logischen Bewertung. Im Gegensatz zur Lagerung fließt bei der Produktion das Vielfache des Volumens an der Dichtung vorbei. Der Quo- tient aus Fläche und Volumen und somit die Konzentration eventuell herausgelöster Verbindungen ist damit viel kleiner. Dennoch kann eine Wechselwirkung zwischen dem Dich- tungsmaterial bzw. den lösbaren Bestandteilen der Elasto- mermischung und dem Wirkstoff auftreten. Diese Interak- tion könnte das pharmazeutische Produkt verändern und im schlimmsten Fall seine Wirksamkeit beeinträchtigen. Sind den Pharmazeutikaherstellern die Wechselwirkungen zwischen den Dichtungen in Ventilen und anderen Anlagen- komponenten sowie den sich darin befindenden Produkten bekannt, kann bereits bei der Produktion eine mögliche Kontamination bewertet werden. Dies sichert die Prozesse und gewährleistet die notwendige Reinheit der Produkte. Extractables-Untersuchung Freudenberg führte eine Extractables-Untersuchung mit unterschiedlichen Medien bei hohen Temperaturen an O-Ringen durch. Die getesteten O-Ringe wurden ohne vorherige Reinigungs- schritte in einem geringen Verhältnis von Elastomer zu Ex- traktmedium für 24 Stunden im Rückfluss extrahiert, um möglichst scharfe Bedingungen zur Bewertung zu erzielen. Zur Vergleichbarkeit der Ergebnisse unterschiedlicher O-Ringe wurde das Verhältnis zwischen Oberfläche und Medienvo- lumen konstant gehalten. In Anlehnung an die Empfehlun- gen der FDA, des BfR und anderer relevanter Quellen wurden vier Medien verwendet: • Ethanol • n-Hexan • Phosphatpuffer pH 2,5 • Phosphatpuffer pH 9,5 Neben einer gravimetrischen Auswertung wurden die extra- hierbaren Anteile mittels Gaschromatografie-Massenspek- trometrie (GC-MS) analysiert. Hierzu wurden die eingedampf- ten Extrakte mit der jeweiligen Extraktionslösung bzw. bei den Pufferlösungen mit Methanol aufgenommen und in den Gasstrom eingespritzt. Zur Bewertung wurden die Chromatogramme mit gleicher Skalengröße aufgetragen. Die Summe der detektierten Stoffe wurde über eine Aus- wertung der gesamten Fläche und durch die Bestimmung der gefundenen Hauptverbindungen bewertet. BEZEICHNUNG FARBE HÄRTE SHORE A EPDM 291 schwarz 70 EPDM 292 schwarz 85 EPDM 253815 weiß 70 Fluoroprene® XP 41 blau 75 Fluoroprene® XP 43 blau 85 Simriz® 494 schwarz 75 Simriz® 506 weiß 75 61

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