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Dichtungshandbuch für die Prozessindustrie - EPDM

Elastomere Werkstoffe EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) gilt mit einem Anteil von ca. 70 % als der am weitesten verbreitete Werk- stoff in der Lebensmittelherstellung und -verarbeitung. Allgemeine Eigenschaften • Sehr gute Alterungs-, Ozon- und Lichtbeständigkeit • Hohe Kälte- und Wärmebeständigkeit, ca. –50 °C bis +150 °C • Gute Reißdehnung und -festigkeit • Sehr hohe Abriebfestigkeit • Sehr gute Beständigkeit gegenüber Wasser und polaren sowie oxidativen Medien • Ausgezeichnetes elastisches Verhalten 70 EPDM 291 (schwarz) und 70 EPDM 253815 (weiß) Anwendungsprofil Dichtungen aus EPDM zeigen eine gute Medienbestän- digkeit in Heißwasser, Dampf, Säuren und Laugen. Sie sind in allen polaren Medien und daher auch in CIP-/SIP-Me- dien sehr gut einsetzbar. Bei CIP-Medien handelt es sich um verdünnte Säuren oder Laugen mit Reinigungszusät- zen. Bei SIP-Medien kommen Desinfektionsmittel, Dampf oder oxidierende Medien (z. B. Peressigsäure) bzw. polare organische Lösemittel (z. B. Essigsäure) zum Einsatz. Die rasante Weiterentwicklung in diesem Bereich hat Freu- denberg dazu veranlasst, mit führenden Produzenten von CIP-/SIP-Medien ein umfangreiches Kompatibilitäts- projekt ins Leben zu rufen. Hier wurden Elastomere in einer Vielzahl von heutigen Reinigungsmedien unter ma- ximal empfohlenen Einsatzbedingungen bezüglich Tem- peratur und Konzentration getestet. In fett- und ölhalti- gen Produkten ist EPDM nur bedingt einsetzbar. Während es in Milchprodukten mit einer Fettkonzentration bis zu 70 % bei niedrigen Temperaturen gut anzuwenden ist, ist ein Einsatz in reinen Fetten und Ölen sowie unpolaren Lösemitteln nicht möglich. EPDM 253815 und EPDM 291 enthalten keine Weich- macher und kaum andere extrahierbare Bestandteile und zeigten deswegen in der Extractables-Studie (Seite 61 f.) verschwindend geringe Extraktmengen. Somit lassen sie sich für den Einsatz in der Arzneimittelherstellung empfehlen. Geeignete Einsatzbereiche • Heißwasser und Wasserdampf (dauerhaft bis +180 °C, kurz- zeitig bis +210 °C) • Säuren (Salzsäure, Salpetersäure und Phosphorsäure) • Laugen (Natronlauge, Kalilauge) • Polare organische Lösemittel • CIP-/SIP-Medien für kontinuierliche Anlagen in der Lebens- mittel-, Getränke- und Pharmaindustrie EPDM in der Milchwirtschaft EPDM ist nicht in jedem fetthaltigen Produkt verwendbar, was den Einsatz in der Milchwirtschaft einschränkt, aber nicht völlig ausschließt. Nach DIN 11483 wird die Verwen- dung von EPDM nur bei einem Fettgehalt bis 15 % empfoh- len. Das ist heute in der Form nicht mehr richtig. Das Dia- gramm auf Seite 35 gibt im Zusammenspiel von Fettgehalt und Temperatur des Mediums einen Anhaltspunkt über die Verwendbarkeit. Befinden sich die Parameter unterhalb der Kurve, kann und sollte EPDM verwendet werden. Bei An- wendungen mit Parametern oberhalb der Kurve muss ein anderes Elastomer gewählt werden. Ebenfalls nur bedingt einsetzbar ist EPDM gemäß den 3-A® Sanitary Standards, die EPDM REGELWERKE 70 EPDM 291 70 EPDM 253815 FDA-konform (21 CFR Part 177.2600) + + EU (VO) 1935/2004 sowie EU (VO) 2023/2006 + + 3-A® Sanitary Standards Class II* + + USP Ch. 87 (in vitro) USP Ch. 88 (in vivo, Class VI – 121 °C) + + + + Trinkwasser: DVGW (W 270 und 534), KTW, WRc-NSF, NSF 61, ÖVGW, ACS, WQC + NSF 51 + *Bemerkung: • Class II aufgrund der unzureichenden Beständigkeit in Fetten und Ölen (max. 8 % Milchfett bei +70 °C) • Class I in wässrigen CIP-/SIP-Medien bei +82 °C • Class I in Sterilisation bei +149 °C 34

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