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Wasserstoffanlage bei Sonnenuntergang im Meer. Copyright: shutterstock/corlaffra

Bruneis ambitionierte Wasserstoffpläne

Aktuell ist Brunei noch größter Pro-Kopf-Emittent der Region. Aber der Reichtum an Erdgas bietet einen Weg in die Zukunft: Wasserstoff. Bereits heute exportiert man diesen nach Japan. Was ist darüber hinaus noch möglich?

Die Energiebilanz von Brunei ist nicht gerade ein Vorzeigemodell. Brunei, das ist ein kleiner Staat auf der Insel Borneo mit nur 400.000 Einwohnern. Aber Brunei ist wohlhabend. Kaufkraftbereinigt ist das Bruttoinlandsprodukt des Sultanats mit rund 68.000 US-Dollar pro Kopf so hoch wie jenes der USA, noch deutlich vor Ländern wie Deutschland oder Frankreich. Dabei beruht der Wohlstand Bruneis vor allem auf zwei Ressourcen: Öl und Gas. Mit beidem ist das Sultanat reichlich gesegnet, die Rohstoffe tragen mehr als die Hälfte der Wirtschaft, bezogen auf Exporte und Staatseinnahmen sogar jeweils mehr als 90 Prozent. Brunei ist abhängig von fossilen Energieträgern. Das hat Konsequenzen.

Aktuell ist Brunei energetisch der größte Pro-Kopf-Emittent Südostasiens: Fast 99 Prozent des Strombedarfs kommen von Gas, der Rest aus Öl. Das einzige Solarkraftwerk trägt 0,05 Prozent grüne Energie bei. Aber Brunei hat eine Option, einen möglichen Weg in die Zukunft: Wasserstoff.

Enormes Wasserstoffpotenzial in Asien

In ganz Asien schauen derzeit Regierungen auf das Potenzial von Wasserstoff. Japan möchte weltweit führend werden, Südkorea investiert in Wasserstofftankstellen, auch China und Indien haben ambitionierte nationale Wasserstoffstrategien. Die Hoffnung all dieser Länder: Wasserstoff könnte in Branchen CO2 reduzieren, in denen Elektrifizierung keine Option ist, also in der Stahlindustrie, als Ölersatz in Brennöfen oder bei Langstreckentransporten. Wasserstoff gilt als wichtiger Baustein einer emissionsfreien Zukunft: Wenn er verbrannt wird, wird nur Wasserdampf freigesetzt. Allerdings ist zuvor Energie nötig, um ihn herzustellen. Während der sogenannte „grüne“ Wasserstoff mit erneuerbaren Energien gefertigt wird, handelt es sich bei „grauem“ Wasserstoff um eine Dampfreformierung, meist aus Erdgas. Dabei entstehen rund zehn Tonnen CO2 pro Tonne Wasserstoff – das ist energieintensiv.

Seit 2019 liefert Brunei grauen Wasserstoff nach Japan. Das Projekt erregte Aufsehen, weil erstmals Wasserstoff international exportiert wurde, in diesem Fall über 4.000 Kilometer Meeresweg. So sorgt der Wasserstoff aus Brunei zwar in Japan für sinkende Emissionen, ist selbst aber aktuell nicht klimaneutral produziert. Brunei verweist darauf, dass man in den vergangenen Jahren reichlich Erfahrung mit dem Energieträger gesammelt habe. Der Schritt zu nachhaltigerem Wasserstoff sei dadurch leichter. Dabei hat Brunei zwei Optionen: die Solarenergie deutlich auszubauen, um grünen Wasserstoff zu produzieren, oder in CO2-Abscheidung zu investieren, um das CO2 entweder zu speichern oder den Kohlenstoff zu separieren und für die Industrie weiterzuverwenden.

Ideal positioniert für den Ausbau

Ein Forschungsbericht des Economic Research Institute for ASEAN and East Asia (ERIA) beziffert das Produktions- und Einsparpotenzial durch Wasserstoff von Brunei auf 2,75 Millionen Tonnen Öleinheiten, die übliche Maßeinheit für Energieverbrauch, der beim Verbrennen einer Tonne Öl freigesetzt würde. Brunei profitiert hier vor allem davon, dass es kleinere Gasfelder für die Erzeugung von Wasserstoff nutzen könnte, die andernfalls unökonomisch sind. Aktuell gibt es zudem technologische Durchbrüche, mit deren Hilfe sich bislang an der Förderstelle direkt verbranntes Gas („Flaring“) in Wasserstoff verwandeln ließe.

Der ERIA-Bericht zeigt, dass Brunei damit ideal positioniert ist, um die Wasserstoffnutzung auch im eigenen Land drastisch auszubauen. Je nach Szenario würde sich der Ölverbrauch im Verkehrssektor um bis zu 58 Prozent reduzieren, der Gasverbrauch in der Industrie um etwa 18 Prozent. Und das Ganze wäre für Brunei sogar noch zusätzlich wirtschaftlich attraktiv, weil mehr überschüssiges Gas exportiert würde. Der Bericht rechnet ebenfalls vor, wie die Produktionskosten von Wasserstoff bei entsprechenden Größenmengen sinken würden – bei gleichzeitig steigender Effizienz. Hier käme Brunei die aktuell „graue“ Herstellung über Dampfreformierung sogar zugute.

Ambitionierte Nachhaltigkeitspläne

„Brunei kann in eine Wasserstoff-Gesellschaft wechseln“, schreibt der ERIA-Report. Dafür brauche es vor allem nur politischen Willen. Alle anderen Voraussetzungen seien reichlich vorhanden. Die Regierung hat bereits diverse Pläne angekündigt, darunter eine erhöhte Solarkapazität und vereinfachte Investitionen in eine nachhaltige Wasserstoffinfrastruktur. „Die Pläne sind so ambitioniert wie die aktuelle Situation bei grüner Energie dürftig ist“, resümiert die asiatische Mediengruppe Eco-Business. Brunei muss sein Potenzial nur umsetzen.


Dieser Beitrag stammt aus unserem Unternehmensmagazin „ESSENTIAL“, in dem wir kontinuierlich über Trends und Schwerpunktthemen aus unseren Zielindustrien und -märkten berichten. Weitere Beiträge des Magazins finden Sie hier.

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