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Eine Straße im Australischen Outback und ein gelbes Schild mit einem schwarzen Känguru. Copyright: iStock/Totajla

21.01.2025 | Story

Australiens Wasserstoff-Energiewende

Nachhaltigkeit Technologieentwicklung

Australien, der Kohlegigant, will künftig auf grünen Wasserstoff setzen. Sonne und Wind bieten ideale Bedingungen, das Interesse aus der Wirtschaft ist da. Das entfaltet viel Innovationspotenzial.

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Kohle und Erdgas haben Australien zu einem der größten Energieexporteure der Welt gemacht. Etwa 370 Millionen Tonnen Kohle verkaufte Australien zuletzt jährlich, weltweit Rang zwei hinter Indonesien. Beim Flüssiggasexport führt das Land sogar die weltweiten Ranglisten an. Und mehr als die Hälfte des globalen Eisenerzexports stammen ebenfalls vom australischen Kontinent. Kein Zweifel: Australien ist das Kraftwerk der globalen Schwerindustrie, der Rohstoffgigant des 21. Jahrhunderts.

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Benjamin Crouch

Porträt von Benjamin Crouch.
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© Aleksandra Polczynski

Der gebürtige Brite hat rund 15 Jahre Erfahrung im Öl- und Gassektor, unter anderem in Großbritannien und Südostasien. Vor vier Jahren zog es ihn nach Australien, weil er auf der Suche nach einer neuen Herausforderung und neuen Themen war. Seine Erfahrung und seine Kontakte im Energiesektor halfen ihm, weil auch im Bereich Wasserstoff viele Personen arbeiten, die früher in der Öl- und Gasbranche aktiv waren. Crouch ist heute als National Business Development Manager and Western Australia State Manager für Freudenberg Sealing Technologies tätig.

Australiens Potenzial für grüne Energie

Eigentlich aber hat Australien auch exzellente Bedingungen für erneuerbare Energien: Mit bis zu 3.000 Sonnenstunden pro Jahr liegt das Land auf einer Stufe mit Südeuropa oder Kalifornien und hat außerdem eine große, dünn besiedelte Landfläche für Solarprojekte. Starke und stabile Westwinde sorgen für ideale Bedingungen für Windturbinen an den langen Küstenlinien. Das wiederum hat seit einigen Jahren den Wasserstoff in den Fokus gerückt: Seit 2019 existiert eine nationale Wasserstoffstrategie, mittlerweile mit zahlreichen Förderinitiativen sowie dem „Hydrogen Headstart“-Programm, das über 1 Milliarde Euro an Subventionen bereitstellt. „Wir beobachten ein massives Interesse an Investitionen aus dem Privatsektor, darunter auch einige große Namen“, sagt Benjamin Crouch, National Business Development Manager in Australien für Freudenberg Sealing Technologies. Crouch war maßgeblich daran beteiligt, den Fokus der Geschäfte, die bislang eher klassische Produkte umfassten, auf Wasserstoff zu drehen: „Ich glaube, bald wird der Bereich größer sein als alles, was wir früher in Australien gemacht haben.“

Denn der Kontinent ist aufgebrochen in Richtung grünem Wasserstoff. Das ist nach Ansicht einiger Experten auch dringend notwendig, selbst wenn die fossilen Rohstoffe derzeit attraktiv günstig wirken: „Wenn Australien mit den Investitionen in grünen Wasserstoff wartet, bis die Kosten fallen, wird es den Zug verpassen“, warnt unter anderem das Grattan Institute, ein Thinktank aus Melbourne. Crouch beobachtet, dass viele Unternehmen dem zustimmen: „Der Markt ist extrem dynamisch.“ Start-ups, die aus Universitätsprojekten entstanden sind, wetteifern mit Großkonzernen, die ursprünglich aus dem fossilen Energiesektor kommen. Jede Seite hat ihre eigenen Stärken und Herausforderungen. Für Crouch ergeben sich dadurch spannende Möglichkeiten: „Wir arbeiten mit ganz verschiedenen Kunden zusammen“, beschreibt er. Auf der Suche nach den besten Lösungen und den künftigen Standards sei Materialexpertise gefragt und die Bereitschaft, gemeinsam zu experimentieren: „Das schätzt man an uns, denn genau das sind die Stärken von Freudenberg Sealing Technologies.“

Dynamischer Markt: Ingenieursinnovation gefragt

Das größte Potenzial sieht Crouch bei den Herstellern von Elektrolyseuren. Hier sei besonders viel in Bewegung, sehr viele verschiedene Ideen werden ausgetestet und wollen sich am Markt durchsetzen. Da ist spezielle Ingenieurskunst gefragt, zum Beispiel, was das Design von Dichtungen angeht – aber auch die Fähigkeit, schnell Produktionen zu skalieren. Pluspunkte für ihn und sein Team. Allerdings birgt der sehr dynamische Markt auch eigene Herausforderungen: „Es kommt schon vor, dass Kunden bei der Beschreibung ihrer Anforderungen Details auslassen, weil sie ihre Ideen schützen wollen – trotz Vertraulichkeitsvereinbarung.“ Das kann Prozesse in die Länge ziehen, Crouch sieht das aber gelassen: „Vertrauen kommt mit der Zeit und durch gute Zusammenarbeit.“

Auch für Australien gilt: Wasserstoff beschäftigt die gesamte Wertschöpfungskette, von der Produktion über den Transport und die Lagerung bis hin zur Verwendung. Der Export stellt für das Land dabei eine besondere Hürde dar: Da man komplett von Wasser umgeben ist, muss der Wasserstoffexport zwangsläufig über Schiffe erfolgen. Auch hier beobachtet Crouch sehr viel Bewegung auf der Suche nach neuen Lösungen. Aus diesen Überlegungen heraus wird derzeit intensiv in Hafeninfrastruktur investiert sowie in Wasserstoff-Hubs, bei denen Produktion, Verarbeitung und Logistik möglichst konzentriert sind. Gute Möglichkeiten für das aktuell noch relativ kleine Team von Crouch, trotz der immensen Entfernungen innerhalb des Landes Kunden an den entscheidenden Zentren zu betreuen.

Grüner Stahl als Standortvorteil?

Ein speziell landestypisches Thema ist auch der sogenannte „grüne Stahl“. Der immense australische Eisenerzexport verdeckt nämlich die Tatsache, dass die lokalen Firmen mehr Profit machen könnten, wenn sie das Erz direkt in Stahl verwandelten: Traditionelle Stahlherstellung aber erzeugt viel CO2 – mit Wasserstoff würde der Stahl hingegen nachhaltig produziert und damit international attraktiv. Verlockend, angesichts der guten Voraussetzungen für die Wasserstoffproduktion im Land. Das ist weiterhin mit hohen Kosten verbunden und benötigt die entsprechende Infrastruktur für die Fabriken. Diese Herausforderung aber gilt für fast alle Aspekte rund um Wasserstoff – und damit ist es eher Grund als Hindernis, die Transformation zügig anzugehen. „Wir sind immer noch ein paar Jahre entfernt vom Durchbruch“, sagt Crouch. „Aber in den nächsten zwölf Monaten wird sich ganz viel entscheiden."


Dieser Beitrag stammt aus unserem Unternehmensmagazin „ESSENTIAL“, in dem wir kontinuierlich über Trends und Schwerpunktthemen aus unseren Zielindustrien und -märkten berichten.

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