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Hände in der Luft auf einem Konzert. Copyright: iStock: MoreISO

05.07.2022 | Story

„Tanzt – sonst geht das Licht aus!“

Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit

Zwei Jahre nahm sich Coldplay Zeit, um eine nachhaltige Welttournee zu planen. Das Ergebnis: die „Music of Spheres“-Tour 2022. Die britische Band reist dafür um die halbe Welt. Mit der Hälfte an CO₂-Emissionen.

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Die Menge bebt. Chris Martin nimmt Anlauf. Während der Coldplay-Frontmann mit angezogenen Beinen in die Luft springt, schießen neben ihm Konfetti-Fontänen in die Höhe. Was nach großem Finale klingt, ist gerade mal der Auftakt ihrer „A Head Full of Dreams Tour“ im Jahr 2017: Coldplay begeistert seit zwei Jahrzehnten Fans weltweit mit Live-Konzerten. Die Band füllt mit ihren Auftritten selbst die größten Stadien. Feste Bestandteile sind dabei eine Lasershow, Feuerwerk und riesige Videoleinwände.

Coldplay richtet die Welttournee auf Nachhaltigkeit aus: Jonny Buckland, Chris Martin, Guy Berryman und Will Champion (von links). © Tsuni: USA / Alamy Stock Foto

Nach der Album-Veröffentlichung von „Everyday Live“ im Jahr 2019 kam dann allerdings der Schock für die weltweite Fangemeinde: Die britische Band verkündete, vorerst nicht mehr auf Tour zu gehen – der Umwelt zuliebe. Im Interview mit der BBC erklärte Sänger Martin damals, dass sie erst wieder touren würden, wenn sich die Konzerte nachhaltiger gestalten ließen. Die Band wolle sich dafür ein bis zwei Jahre Zeit nehmen.

Mehr als nur PR

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Coldplay für Klimabelange einsetzt. So warb die Band bereits für Aufforstungsprojekte in ihren CDs, bevor Nachhaltigkeit in aller Munde war. Zweifel wurden nach der Tournee-Absage trotzdem laut in der Musikszene. Würde es Coldplay tatsächlich schaffen, klimaschonend um die Erdkugel zu touren? Schließlich sind Welttourneen nicht gerade für ihre Nachhaltigkeit bekannt. Im Gegenteil – viele Aspekte hinterlassen einen ökologischen Fußabdruck: vom Strom für die Bühne über Flugreisen zu den Veranstaltungsorten bis zum Catering und Merchandise. Als 2007 weltweit elf Live Earth Konzerte für den Klimaschutz warben, nahm das deutsche Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ die Kehrseite der Benefiz-Veranstaltungsreihe genauer unter die Lupe. Auf insgesamt 110.000 Tonnen schätzte es den CO2 -Fußabdruck der Konzerte. Das entspricht dem CO2 -Ausstoß von etwa 20.000 Personen in einem Jahr. Die zuletzt gespielte Coldplay-Tour 2016 und 2017 zog etwa fünfmal so viele Zuschauer an wie die Live Earth Konzerte. Es ist anzunehmen, dass ihr CO2 -Verbrauch dementsprechend weitaus höher lag.

Startschuss in Costa Rica

Nun steht die Band aber zu ihrem Wort: In diesem Jahr geht Coldplay erneut auf Welttournee – mit einem Konzept, das die CO2 -Emissionen im Vergleich zur letzten Tour um die Hälfte reduzieren soll. Dazu fließt ein Teil der Einnahmen in Projekte, die einen Mehrwert für die Umwelt schaffen. So wird unter anderem für jedes verkaufte Ticket ein Baum in Brasilien, den Anden oder auch auf Haiti gepflanzt. Die „Music of Spheres“-Tour hat am 18. März in Costa Rica begonnen. Ein symbolischer Startschuss: Das zentralamerikanische Land gilt weltweit als Vorreiter im Umwelt- und Klimaschutz.

Die „Music of Spheres“Tour soll 50 Prozent Emissionen einsparen und neue Standards setzen. © Néstor J. Beremblum / Alamy Stock Foto

Klimaschonend um die Weltkugel

„I really need you to jump up and down. Because if you don’t, the lights go out.“ Wenn Chris Martin zum Tanzen auffordert, dann nicht nur aus reinem Vergnügen. Denn bei den Coldplay-Konzerten gibt es einen kinetischen Boden. Wer hüpft, erzeugt Energie. Und hält damit das Konzert am Laufen. Darüber hinaus setzt die Band auf erneuerbare Energien, die in eigens für die Tour entwickelten Batterien gespeichert werden. Ihre Basis: recycelte Batterien von E-Fahrzeugen. Die Show selbst soll so nahezu klimaneutral über die Bühne gehen. Coldplay animiert auch die Besucher zur Nachhaltigkeit. So erwartet Fans, die nachweislich mit dem Fahrrad oder dem Zug zum Konzert kommen, ein Rabattcode am Eingang. Eine Tour-App soll die Anreise erfassen. Vor Ort gibt es biologisch abbaubares Konfetti und Mehrweg- anstatt Einwegprodukte. Besucher dürfen zudem ihre Trinkflaschen von zu Hause mitbringen und an Wasserspendern auffüllen. Auch das eigene Reisen gestaltet die Band so nachhaltig wie möglich. Demnach ist die Konzertroute so geplant, dass die Flugreisen auf das Mindeste beschränkt werden. Bei unvermeidbaren Flügen setzt die Band auf Biokerosin als Treibstoff und CO2 -Kompensation. Alle Details lassen sich im 12-Punkte-Plan nachlesen, den ein Expertenteam für Coldplay entwickelt hat.

Geht da noch was?

Klimaforscher des Imperial College London begleiten die Tour, um die Maßnahmen zu evaluieren. Darunter ist auch Jem Woods, der in einem Blogbeitrag des Instituts erklärt, dass er das Potenzial der Konzerte insbesondere in deren großer Reichweite sieht. Die nachhaltigen Botschaften schaffen es in die Schlagzeilen und werden nachhallen. So hofft er, dass Coldplay eine Vorlage für andere Bands sein kann und mit dem Konzept neue Standards in der Musik- und Unterhaltungsindustrie setzen wird.

Dennoch sieht sich Coldplay Kritik ausgesetzt. Ob es einer Band, deren letzte Tour 114 Shows umfasste und die zu den zehn kommerziell erfolgreichsten Tourneen aller Zeiten zählt, nicht gelänge, mehr als 50 Prozent Emissionen einzusparen? In einem Interview mit BBC Radio 2 nahm Martin die Kritik an und gab zu, dass ihr Konzept noch lange nicht perfekt sei. Die Musiker verpflichten sich aber dazu, alles zu tun, was in ihrer Macht stehe, um die Tour so nachhaltig wie möglich zu gestalten und zu teilen, was sie auf ihrem Weg lernten. Und genau das macht Nachhaltigkeit auch aus: Prozesse neu zu denken und den Mut beweisen, das vermeintlich Unmögliche zu wagen.


Der 12-Punkte-Plan der „Music of Spheres World“-Tour: https://sustainability.coldplay.com/

Dieser Beitrag stammt aus unserem Unternehmensmagazin „ESSENTIAL“, in dem wir kontinuierlich über Trends und Schwerpunktthemen aus unseren Zielindustrien und -märkten berichten.

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