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01.12.2020 | Story

„Für Erfolg muss man Märkte und Kunden verstehen“

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Freudenberg Sealing Technologies knüpfte bereits in den 1960er Jahren Kontakte nach Südamerika und Asien. Heute ist das Unternehmen weltweit mit 70 Werken vertreten. CEO Claus Möhlenkamp im Gespräch über Standorte, unternehmerische Verantwortung und die positive Kraft der Globalisierung.

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Herr Möhlenkamp, Sie haben 2019 in einem Interview gesagt: „Wir sind da, wo unsere Kunden sind.“ Gilt das in Pandemie-Zeiten noch immer?

Claus Möhlenkamp: Wir haben unsere Kundenkontakte auch während der Pandemie weiter gepflegt. Die Kommunikation findet nur mittlerweile auf andere Art und Weise statt. Das aber sehr effektiv und ebenso vertrauensvoll. Ich denke sogar, dass wir in den zurückliegenden Monaten viel intensiver mit unseren Kunden im Austausch waren. Es ging vor allem um die Produktionsplanung und die Sicherstellung der Lieferfähigkeit. Und ja: Das Zitat gilt immer noch, auch wenn die Herausforderungen durch Reisebeschränkungen und Hygienemaßnahmen die globale Zusammenarbeit – im direkten, persönlichen Bereich – aktuell etwas erschweren.

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Wir sind überall dort, wo unsere Kunden ihre jeweiligen Märkte haben.

Die globale Zusammenarbeit bietet Chancen: CEO Claus Möhlenkamp spricht in der ESSENTIAL über die Globalisierung, Handelspolitik und Corona.

Was heißt das?

Dass wir uns recht frühzeitig gemeinsam mit unseren Kunden auf den Weg in die Welt gemacht haben. Wir sind heute überall dort, wo unsere Kunden ihre jeweiligen Märkte haben und Bedarf für unsere Produkte besteht. Unser Grundsatz ist: „local for local“. Vor Ort für den lokalen Markt produzieren. Beispielsweise in China für China. Das Gleiche gilt für Indien, die USA oder in Europa.

Das hilft, wenn Lieferketten reißen.

Es hilft ungemein. Wir haben bislang keine Lieferunterbrechung zum Kunden gehabt. Und auch unsere Lieferanten haben uns kontinuierlich beliefert. Selbst bei unseren internen Lieferketten, zwischen den einzelnen Werksstandorten, gab es bislang keine wesentlichen Störungen.

Sie sprechen es an: „Standorte“ sind ein großes Thema, gerade seit Corona. Wie wird sich das entwickeln?

Verschiedene Standorte zu haben ist in einer globalisierten Welt mit teilweise komplexen Lieferketten sehr sinnvoll. Unsere Standortpolitik folgt in der Regel zwei Aspekten. Wir machen unsere Kunden stark und unterstützen sie in ihrem jeweiligen Markt. Zudem schauen wir auf demografische und wirtschaftliche Entwicklungen. Wo entstehen neue Märkte und damit Nachfrage nach unseren Produkten und Dienstleistungen, und wo finden wir gut ausgebildete Arbeitskräfte? Bedingt durch die Erfahrungen der Pandemie wird sich die Sicht darauf und die Beurteilung natürlich verändern und hat das ja bereits. Vielleicht weniger im direkten Produktionsumfeld, aber vor allem bei der Mobilität und der digitalen Kommunikation. Die Pandemie hat sich bei Freudenberg Sealing Technologies unterschiedlich stark auf die Produktion ausgewirkt. Besonders betroffen waren unter anderem der Automobilbereich und die Luftfahrtindustrie.

Was haben Sie für Lehren gezogen, die über Corona hinausgehen?

Die vergangenen Jahrzehnte waren geprägt durch Reisen, Präsenzauftritte, persönliche Kontakte, Messen oder große Veranstaltungen. Das hat sich durch die Pandemie quasi über Nacht geändert. Wir haben uns in einer unglaublichen Geschwindigkeit auf digitale Tools verlegt. Wenn ich auf die vergangenen sechs Monate zurückblicke, kommt es mir so vor, als hätte ich nie anders gearbeitet. Ich bin beispielsweise seit März nicht mehr interkontinental gereist. Termine werden fast ausschließlich online geplant und über Video durchgeführt. Dies funktioniert technisch einwandfrei und ist äußerst effizient. Dennoch habe ich, sobald es die Reisebeschränkungen und die COVID-relevanten Einschränkungen zuließen, erste Besuche an den Produktionsstandorten gemacht. Es war unbeschreiblich gut, mit den Menschen wieder unmittelbar und „face to face“ zusammenzukommen. Der persönliche Kontakt lässt sich nicht ersetzen und gehört auch in Zukunft zwingend dazu.

Beunruhigt Sie die wachsende Tendenz zur Abschottung mancher Regierungen?

Nein. Es ist bisweilen ärgerlich und schwierig nachzuvollziehen. Es gab in der Vergangenheit immer wieder protektionistische Bestrebungen beziehungsweise Handelsbeschränkungen einzelner Länder. Wir können als Unternehmen damit gut umgehen und sind anpassungsfähig. Denken Sie nur an den Handelsstreit zwischen den USA und China. Auch der Brexit ist sicher etwas bislang Einzigartiges. Hinzu kommen kriegerische Konflikte oder Naturkatastrophen. Als agiles Unternehmen stellen wir uns darauf ein.

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Der persönliche Kontakt lässt sich nicht ersetzen und gehört auch in Zukunft zwingend dazu.

Sehen Sie starke regionale Unterschiede im Geschäft?

Im Wesentlichen funktioniert unser Geschäft weltweit unter den gleichen Voraussetzungen. Die Standards beispielsweise für Umweltschutz, Arbeitssicherheit, Qualität und in der Produktion haben sich in den vergangenen Jahrzehnten weltweit angeglichen. Was ich beobachte, ist eher eine deutliche Verschiebung der Nachfrage aufgrund demografischer Entwicklungen. Die asiatischen Länder, allen voran China, haben enorm aufgeholt. Das wird sich in den kommenden Jahrzehnten weiter verstärken.

Wie wichtig ist der Begriff „Kultur“?

Kultur und damit Sprache sind überaus wichtig. Das ist ein weiterer Grund, warum wir lokal vor Ort sein wollen. Sie müssen den Markt, die Kunden und das gesamte wirtschaftliche Umfeld richtig deuten und verstehen, um erfolgreich zu sein. Das schaffen wir betrieblich durch lokale Strukturen, Prozesse und Wertschöpfungsketten und natürlich durch soziales und gesellschaftliches Engagement. Das funktioniert nicht über sogenannte „Expats“, also Mitarbeiter, die wir beispielsweise nach China oder Indien entsenden. Wir sind stolz darauf, dass wir sämtliche Managementpositionen mit Menschen aus der Region besetzen konnten.

Was ist für Sie das Besondere an der Globalisierung?

Lassen Sie uns ein Gedankenexperiment machen: Was wäre, wenn es die Globalisierung nicht gäbe? Dann hätten wir viele kleine Staaten, mit Zollschranken, unterschiedlichen Währungen und gesetzlichen Bestimmungen. Es gäbe wieder vielfältige Konflikte, beispielsweise um Rohstoffe. Es gäbe zudem wieder mehr Hunger, Kriege, Völkerwanderungen. All das kennen wir aus der Geschichte. Die globale Zusammenarbeit hingegen bietet die Chance, Probleme der Menschheit zu bekämpfen, die man in einer kleinteiligen Welt allein nicht lösen kann. Der Klimawandel und die zunehmende Verschmutzung der Umwelt sind solche Themen, die nur gemeinschaftlich bewältigt werden können. Umgekehrt gibt es unzählige positive Entwicklungen. Viel mehr Menschen haben heute Zugang zu Gesundheitsvorsorge, Bildung, Wasser und Elektrizität als noch vor einigen Jahrzehnten. Das ist die Grundlage für wachsenden Wohlstand in vielen Teilen der Welt.

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Claus Möhlenkamp

Portrait CEO Claus Moehlenkamp

Der CEO von Freudenberg Sealing Technologies wurde 1965 in Wildeshausen unweit von Bremen geboren. Er studierte Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Maschinenbau und stieg 1994 bei Freudenberg ein, wo er später Vice President der Freudenberg NOK General Partnership Plymouth (USA) sowie Latein- und Südamerikas wurde. Seit 2011 ist er CEO von Freudenberg Sealing Technologies und in der Geschäftsführung für Strategieentwicklung, Vertrieb und Marketing sowie Personal und Kommunikation verantwortlich.

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