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bunte Sofas New Lab

Zurück in die Zukunft

Schon immer war Amerika das Land der Tüftler. Jetzt schlägt eine Ideenschmiede in Brooklyn ein weiteres Kapitel auf: Start-ups erfinden mit digitaler Unterstützung handfeste Produkte, die unsere Welt verändern können.

Die Bilder von Visionären der Raumfahrt und Raketentechnik stechen gleich ins Auge. Wernher von Braun hängt da, Richard Branson und natürlich Elon Musk. Auf dem Boden des großen Lofts steht ein Zylinder aus weißlich-durchsichtigem Nylon, der nach unten kegelförmig ausläuft – die Rohform eines Raketenmotors, komplett mit einem 3-D-Drucker hergestellt. Ein solches Modell soll schon in acht Jahren kostengünstig Mini-Satelliten ins Weltall schießen. Das ist die Vision von Max Haot, Gründer der Firma Launcher. „Satelliten sind von der Größe eines Busses auf die Größe eines Brots geschrumpft – dafür bedarf es ganz anderer Trägerraketen“, sagt der 41-Jährige. Dank ihnen könnte etwa ein Netzwerk aus Mini-Satelliten in den Orbit gebracht werden und weltweit Internet liefern. Launcher ist ein Beispiel von vielen Start-ups, die im New Lab in New York beste Produktionsmöglichkeiten vorfinden. New Lab bietet Jungunternehmern ein kreatives Umfeld, in dem sie neuartige Produktionstechniken nutzen und teilen. Ihr Zuhause ist die Brooklyn Navy Yard, eine stillgelegte Werft der US-Marine. Im Zweiten Weltkrieg bauten sie hier Kriegsschiffe. Jetzt ist die riesige Halle eine Spielwiese für Start-ups.

Destination Orbit: Max Haot, Gründer des Raketen-Start-ups Launcher, mit dem Nylon-Rohling seines Raketenmotors.

Riesiges Kreativzentrum mit digitalisierter Produktion

New Lab renovierte die riesige Industriehalle vor zwei Jahren für knapp 60 Millionen Dollar. Es handelt sich um eine Partnerschaft von privaten Geldgebern, der Stadt New York City und dem Bundesstaat New York: „Wir wollten den Ort, der im vergangenen Jahrhundert einen Höhepunkt amerikanischer Manufaktur darstellte, angemessen wiederbeleben“, sagt New Lab-Gründer Scott Cohen. Er und Mitgründer David Belt besuchten führende Universitäten wie das MIT und Stanford, um sich ein Bild vom Status quo modernster Herstellungstechnologien zu machen. Digitale Verfahren spielen dabei eine Hauptrolle. So ist New Lab mehr als nur ein riesiges Kreativzentrum für Start-ups in einer coolen Location: „Unser Geschäft ist es, Unternehmen bei ihrem Wachstum zu unterstützen“, sagt Cohen. Es gewährt seinen Mitgliedsfirmen Zugriff auf ein Sammelsurium von Maschinen für eine digitalisierte Produktion – 3-D-Drucker, Laser-Cutter und CNC-Fräsen, die Rohlinge nach digitalen Vorlagen anfertigen können. Führende Unternehmen für additive und subtraktive Herstellungsverfahren wie die deutsche EOS, Southwest Industries oder Hass Machinery haben New Lab ihre aufwendigsten Geräte zur Verfügung gestellt. Neue Ideen lassen sich so schnell und kosteneffizient direkt vor Ort als Prototyp umsetzen – es gibt sofort etwas zum Vorzeigen und Weiterentwickeln.

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The New Lab

Essential New Lab
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Kreatives Zentrum: Eine Halle in der Träume wahre werden.

New Lab bietet Jungunternehmern ein kreatives Umfeld, in dem sie neuartige Produktionstechniken nutzen und teilen. Ihr Zuhause ist die Brooklyn Navy Yard, eine stillgelegte Werft der US-Marine. Im Zweiten Weltkrieg bauten sie hier Kriegsschiffe. Jetzt ist die riesige Halle eine Spielwiese für Start-ups. New Lab renovierte die riesige Industriehalle vor zwei Jahren für knapp 60 Millionen Dollar. Es handelt sich um eine Partnerschaft von privaten Geldgebern, der Stadt New York City und dem Bundesstaat New York. Es gewährt seinen Mitgliedsfirmen Zugriff auf ein Sammelsurium von Maschinen für eine digitalisierte Produktion – 3-D-Drucker, Laser-Cutter und CNC-Fräsen, die Rohlinge nach digitalen Vorlagen anfertigen können.

Produkte, die die Probleme der Zukunft lösen

In den vergangenen Jahrzehnten kam der Großteil der Software-Innovationen aus den USA. Durchbrüche in Sachen Hardware gelten als komplizierter. Doch in Brooklyn steht genau diese im Zentrum. Da über die Jahre viel Produktionskapazität ins billigere Ausland verlegt wurde, verlor Amerika einiges von seiner Herstellungskompetenz. Zugleich sind die USA aber immer noch ein Land mit vielen Maschinenbauern, Autoherstellern – und Tüftlern. New Lab bietet Gründern von Hardware-Unternehmen ein förderndes Umfeld. „Uns hier geht es um handfeste Produkte, die die Probleme der Zukunft lösen“, sagt Cohen. „Wir erwarten eine Manufacturing-Renaissance.“ Mit dampfenden Fabrikschloten und Arbeitern im Akkord aus der industriellen Revolution hat das aber nur noch wenig zu tun. „Die Art und Weise, wie wir die Produktion wahrnehmen und wie wir mit der physischen Welt umgehen, ändert sich“, sagt Cohen. „Im neuen Fertigungszeitalter ist die Digitalisierung Trumpf. Sie erlaubt die Anfertigung individualisierter Einzelstücke in großer Anzahl. Der Trend zur Losgröße eins, den wir heute schon bei Sportschuhen erleben, weitet sich auf alle möglichen Güter aus.“

Auf Raumfahrtmission: Honeybee-Ingenieur Yoni Saltzman entwickelt Sonderanfertigungen für die NASA. Etwa ein solches Gerät, das auf fremden Planeten Sediment ansammeln kann.

Der Raketenmotor aus dem Drucker

Launcher ist eines von mehr als 100 Unternehmen mit insgesamt mehr als 600 Mitarbeitern, die vom New Lab aus die Welt verändern wollen. Die Start-ups haben zusammengenommen Risikokapital von mehr als 250 Millionen Dollar angezogen. Das Aufnahmeverfahren für interessierte Unternehmen ist sehr selektiv: Nur 15 Prozent aller Bewerber nimmt New Lab an. Bei 14 von ihnen ist New Lab sogar selbst mit Kapital beteiligt. Launcher-Gründer Max Haot inspirieren die Raketenmotoren der Sowjetunion aus den 80er Jahren, die bis heute im Einsatz sind: „Deren Leistung ist unschlagbar. Unser Ziel lautet, diese Technologie in die USA zu bringen und ihre Herstellungskosten mithilfe von 3-D-Druck auf ein Zehntel zu drücken.“ Im Raketenmotor fließt kaltes flüssiges Kerosin durch ein kompliziertes geometrisches System von Rillen, die quer durch das Metall und um die Verbrennungskammer herum verlaufen. Dieses Prinzip kühlt den Motor und verhindert, dass er bei den hohen Temperaturen schmilzt. Die Rillen ins Metall zu fräsen ist aufwendig – sie aber additiv herzustellen macht die Sache bezahlbar. Haot gelang es, einen Experten mit 35-jähriger Erfahrung in dieser Technik aus der Ukraine nach New York zu locken. Zusammen druckten sie ihren ersten kleinen Prototyp aus Plastik aus. Dann nutzte er Kontakte des New Lab zu EOS in Deutschland, um die Verbrennungskammer aus Metall zu drucken. Damit er seine Vision realisieren kann, nahm der Belgier Haot eigens die amerikanische Staatsbürgerschaft an, um in den USA an Raketen arbeiten zu dürfen.

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Im New Lab designen wir schneller und flexibler, weil wir die Prototypen ohne große Kosten schnell verbessern können.

Yoni Saltzman, 35, Honeybee-Ingenieur

Essential New Lab

Digitalisierung soll Weltraummission zum Erfolg verhelfen

Als eines der allerersten Mitglieder kam Honeybee im Sommer 2016 zu New Lab. Die Firma fertigt Sonderaufträge unter anderem für die NASA. Mit ihrer 35-jährigen Geschichte ist Honeybee zwar alles andere als ein Start-up – arbeitet aber an technisch sehr anspruchsvollen Ideen. „New Lab mit seinem hochmodernen Prototyping-Equipment ist ideal, weil der Unterhalt derartiger Maschinen für ein kleines oder mittelständisches Unternehmen allein zu teuer ist“, sagt Honeybee-Ingenieur Yoni Saltzman, der gerade an einem Projekt für das NASA Langley Research Center arbeitet: „Wir schaffen ein Streben- Bausystem für eine Fachwerkstruktur.“ Die einzelnen Stücke sollen sich mit einem Klick zusammenfügen lassen wie bei einem Kinderspielzeug. Mit diesem System könnten Roboter später Gebäude im Weltraum errichten. Die vielen Prototypen für das Klicksystem druckt Honeybee auf 3-D-Druckern. Später sollen sie in einer Spezialwerkstatt aus weltraumfähigen Metallen gefräst werden. Die Digitalisierung revolutioniert Saltzmans Arbeit: „Im New Lab designen wir schneller und flexibler, weil wir die Prototypen ohne große Kosten schnell verbessern können.“

Motorrad ohne Dröhnung: Die Karosserie des Elektro-Motorrads von Taras Kravtchouk stammt komplett aus dem 3-D-Drucker. In diesem Jahr soll es in Serie gehen.

Freiheiten für Hersteller und Kunden

Auch Taras Kravtchouk, 34, ist begeistert. Er hat die Prototypen seines Elektro-Motorrads Tarform komplett ausgedruckt. Und dabei mit verschiedenen Materialien experimentiert – unter anderem mit biologisch abbaubarem Plastik. Der schwedische Produktdesigner kam vor acht Jahren in die USA und sammelte als Hobby alte Motorräder. „Als Elon Musk mit dem Tesla zeigte, wie schön Elektrofahrzeuge sein können, inspirierte mich das, ein Elektromotorrad zu designen. Die etablierten Hersteller zeigen da wenig Initiative.“ Kravtchouk stattet seine Motorräder mit Sensoren aus, die den Fahrer warnen, wenn etwa ein Auto seinen Weg zu schneiden droht: „Beim Motorrad geht es um das Fahrerlebnis und die Kontrolle über das Gefährt, da wäre autonomes Fahren falsch. Wir bringen mehr Sicherheit, ohne die Freiheit des Fahrers zu beschneiden.“ Kravtchouk will in diesem Jahr verschiedene Außenteile in einer eigens in der Nähe des New Labs angemieteten Halle im 3-D-Druckverfahren produzieren: „Additive Verfahren können heute schon mehr leisten als nur Prototypen“, glaubt er. „3-D-Druck funktioniert bei Stückzahlen von bis zu 100 Motorrädern – und jedes kann individualisiert sein.“ Es sind glänzende Zeiten für das New Lab und seine Mitgliedsfirmen.

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Mockup der Zeitschrift ESSENTIAL Ausgabe November 2023

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