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FST

Digitalisierung Ranking Weltweit Dänemark

Seit vielen Jahren liegt Dänemark im offiziellen Digital-Ranking der EU auf Platz 1. Am deutlichsten zeigt sich dies in der Hauptstadt Kopenhagen: Hier ist die Digitalisierung in öffentlicher Verwaltung und Unternehmen weit vorangeschritten, viele Start-ups sind entstanden. Drei Kopenhagener Digitalpioniere berichten aus ihrem Alltag, der mehr als „hygge“ ist (im Deutschen kann diese sehr dänische Eigenschaft wohl am besten mit „gemütlich“ übersetzt werden).

2015 lagen sie vor den Schweden auf Platz 1, 2016 und 2017 führten sie die Rangliste der 28 EU-Staaten weiter an, und auch 2018 waren sie wieder strahlender Sieger: Im offiziellen Digital-Ranking der EU, dem „Digital Economy and Society Index“ (DESI), halten die Dänen seit vielen Jahren die Spitzenposition. Der Index vergleicht wichtige Parameter, die auf den Grad der Digitalisierung in den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten hinweisen: Die Konnektivität in den Ländern, die digitalen Fertigkeiten und die Nutzung durch die Bevölkerung, die Digitalisierung der Unternehmen und das Angebot digitaler Dienste in der öffentlichen Verwaltung. Den Spitzenplatz scheint Dänemark abonniert zu haben. Das zeigt sich vor allem in der Hauptstadt Kopenhagen: Egal ob sich jemand ummelden muss, Sozialleistungen beantragen will oder die Baubehörde auf ein Loch in der Straße hinweisen möchte: All das geht hier ganz einfach digital – über das Internet. Aber auch im ländlichen Raum ist schnelles Internet gut verfügbar.

Frank Jensen: Der Bürgermeister möchte beinhart dafür arbeiten, dass Kopenhagen auch in Zukunft die beste Stadt der Welt bleibt.

Oberbürgermeister im digitalen Rathaus

Wenn eine Stadt in einem bestimmten Sektor Vorbildcharakter hat, dann hat das fast immer auch ein wenig mit der Politik zu tun. In Kopenhagen heißt das vor allem: mit der sozialdemokratischen Politik. Denn mit Frank Jensen ist mittlerweile der neunte Oberbürgermeister in Folge ein Sozialdemokrat. „Smart“ – mit all seinen positiven wie negativen Konnotationen – ist wohl das richtige Wort, um Jensen zu beschreiben. Der Endfünfziger aus Nordjütland, dem nördlichen Festland Dänemarks, hat in Politik und Privatwirtschaft eine so stetige Karriere gemacht wie wenige Sozialdemokraten. Dass er sich da in seiner fast zehn Jahre währenden Zeit an der Spitze der Hauptstadt ein Image als Macher erworben hat – und weniger als derjenige, der mit feurigen oder intellektuellen Reden als Visionär gilt –, passt zu seiner Biografie. Der Ökonom saß lange im dänischen Parlament, bevor er Direktor einer Telefongesellschaft und dann eines Anwaltsverbandes wurde. 2010 wählten ihn die Kopenhagener an die Spitze der dänischen Hauptstadt. Seine Vorgabe: „Ich möchte beinhart dafür arbeiten, dass Kopenhagen auch in Zukunft die beste Stadt der Welt bleibt.“ Die Digitalisierung soll den Bürgern dabei helfen, ihre Rechte und Pflichten leichter wahrzunehmen und sich so wohlzufühlen. Die internetbasierte öffentliche Verwaltung, auch „E-Government“ genannt, steht in Kopenhagen und den anderen dänischen Kommunen ziemlich weit oben auf der Agenda. Die meistgenutzten „digitalen Selbstbedienungslösungen“ finden sich in den Kategorien „Abfall“, „Hausarztwechsel“, „Pass bestellen“, „Für die Kita anmelden“ und „Sozialhilfe beantragen“. Stets ist es das Ziel, das Leben in der Stadt angenehmer zu machen. Zu den besonders praktischen Services gehört ein SMS- Abo, das jeweils am Vortag darüber informiert, welcher Müll nun abgeholt wird. Da in den meisten Innenhöfen diverse Tonnen für Hausabfall, Biomüll, Plastik und Elektroschrott stehen, kann man da schnell durcheinander geraten. Jensen scheint erkannt zu haben: Um eine Metropole zur „besten Stadt der Welt“ zu machen, muss man schon mal ins Detail gehen.

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Ob Chorproben, Beerdigungen oder Hochzeiten: die Gemeinden haben viele Termine, die geplant werden müssen.

Christian Steffensen, Churchdesk

Christian Steffensen: Über Churchdesk können die Kirchengemeinden die Daten ihrer Mitglieder verwalten oder sie per E-Mail zu Gottesdiensten und Konzerten einladen.

Pastorensohn mit digitalen Ambitionen

Kirchen kommen vermutlich nur wenigen als Hauptzielgruppe eines Start-ups in den Sinn. Christian Steffensen hat sich aber genau auf diese Kundengruppe spezialisiert. Als er 2012 das Unternehmen Churchdesk gegründet hat, war Steffensen Mitte 20. Churchdesk hilft Gemeinden in Dänemark, Großbritannien und Deutschland, ihre Arbeit und die Kommunikation mit ihren Mitgliedern zu organisieren. Steffensen scheint dafür der perfekte Unternehmer zu sein. Ursprünglich hatte er wie seine Mutter Pastor werden wollen. „Doch das dafür notwendige Theologiestudium hat mich abgehalten“, erzählt er am langen Esstisch im Kopenhagener Churchdesk-Büro. „Stattdessen ging ich an die Copenhagen Business School. Mich hat schon immer interessiert, wie Organisationen mit dem Einsatz von Software verändert werden können. Das wollte ich mit meinem Interesse für die Kirche verbinden.“ Nach Gotteshaus sieht es in Steffensens Büroräumen allerdings gar nicht aus, stattdessen erlebt der Besucher die übliche Start-up-Atmosphäre mitsamt Arbeitsinseln und den unvermeidlichen Tischkickern. Über Churchdesk können die Kirchengemeinden die Daten ihrer Mitglieder verwalten, sie per E-Mail zu Gottesdiensten und Konzerten einladen, die interne Kommunikation organisieren und Personalbedarf planen. „Ob Chorproben, Beerdigungen oder Hochzeiten: Die Gemeinden haben viele Termine mit Haupt- und Ehrenamtlichen, die geplant werden müssen“, sagt Steffensen. „Die Kirchen sind auch in heutiger Zeit noch die mitgliederstärksten Vereinigungen. Dass viele Mitglieder passiv sind, ist allerdings eine Herausforderung.“ Steffensen will mit seiner Software auch dabei helfen, die Passiven stärker zu aktivieren. Churchdesk hat neben dem Sitz in Kopenhagen auch Büros in London und Berlin. Steffensen ist häufig in Deutschland und kennt die nationalen Unterschiede. „Datensicherheit spielt in Deutschland eine wichtigere Rolle“, sagt er. Auch deshalb speichert Churchdesk alle Daten auf Servern in Deutschland. Generell nutzen die Kirchen in Deutschland das Internet noch nicht so stark wie in Dänemark. Viele deutsche Gemeindebriefe erscheinen deshalb neben der Onlineversion bei Churchdesk noch gedruckt. Das mag auch daran liegen, dass Deutschland vor einer Herausforderung steht, die es in Dänemark nicht gibt: „Anders als bei uns gibt es in Deutschland auf dem Land häufig kein schnelles Internet“, so Steffensen.

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Technik und die Tatsache, dass wir Dänen sie gerne nutzen, machen es möglich, den Verkehr zu optimieren.

Anna Thormann Boesens, Gate21

Anna Thormann Boesen: „Gate 21“ ist ein Unternehmen, das sowohl öffentlichen Kommunen und als auch kommerziellen Firmen gehört und helfen will, das Wachstum nachhaltiger zu gestalten. Dazu gehört, den Verkehr umweltfreundlicher und effizienter zu machen.

Die Frau, die den Stau per App bekämpft

Anna Thormann Boesens Arbeit wäre viel schwieriger, wenn nicht so viele Dänen so technikverliebt wären wie sie. „Es ist schon lustig, obwohl ich natürlich den Weg ganz genau wusste, habe ich die GPS-Funktion meines Smartphones genutzt und auf die Karte geschaut, um mit dem Elektroauto hierherzukommen“, sagt sie beim Interview in einem Restaurant im Kopenhagener Viertel Islandsbrygge. Thormann Boesen ist „cand tec soc“, wie es auf Dänisch heißt, denn sie hat Gesellschaftswissenschaften mit technischer Ausrichtung studiert. Nun ist sie Programmleiterin für Nachhaltige Mobilität bei „Gate 21“, einem Unternehmen, das sowohl öffentlichen Kommunen und als auch kommerziellen Firmen gehört und das helfen will, das Wachstum nachhaltiger zu gestalten. Dazu gehört, den Verkehr umweltfreundlicher und effizienter zu machen. Es gibt da zum Beispiel diesen etwas älteren, aber wichtigen Bahnhof Glostrup samt benachbartem Kreisverkehr im Westen von Kopenhagen – beides Nadelöhre, weil diejenigen, die in der Gegend arbeiten und in der Innenstadt wohnen, alle ungefähr zur gleichen Zeit hier vorbeifahren. In Glostrup werden die Verkehrsströme gemessen, und der Weg von jedem, der ein Mobiltelefon dabei hat, wird aufgezeichnet. „Das geschieht natürlich anonym. So lässt sich berechnen, wann bestimmte Stellen wie der Kreisverkehr überlastet sein werden“, erklärt Thormann Boesen. Über eine App werden dann andere Pendler informiert: Egal ob im Büro oder zu Hause, bleibt noch ein wenig, wo ihr seid. Denn wenn ihr jetzt losfahrt, seid ihr auch nicht schneller am Ziel, als wenn ihr noch eine Viertelstunde wartet. „Technik und die Tatsache, dass wir Dänen sie gerne nutzen, machen es möglich, den Verkehr zu optimieren“, sagt Thormann Boesen. „Das funktioniert auch, ohne ständig mehr oder größere Straßen zu bauen.“

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